Elena Fountoglou, M.Sc. ist Psychologin und interessiert sich bereits seit vielen Jahren für die unterschiedlichen Kulturen dieser Welt, ihre Medizinsysteme sowie ihre Heilpflanzen und –konzepte. Neben Ethnopsychologie und –medizin gilt ihr Hauptinteresse der wissenschaftlichen Erforschung des therapeutischen Potenzials erweiterter Bewusstseinszustände; insbesondere für die Anwendung entheogener Substanzen zu psychotherapeutischen Zwecken und die zugrundeliegenden Mechanismen. Gemeinsam mit Tamara Freimoser initiierte sie das Forschungsprojekt „The Psychedelic Mind“, welches sich mit den Effekten und Auswirkungen entheogener Erfahrungen im rekreationellen Rahmen beschäftigt.
topic 2016 : Entheogene und ihre Wirkungsspektren bei rekreationellem Gebrauch
Mittels dieser Studie wurde versucht sowohl die Unterschiede als auch die Gemeinsamkeiten der Substanzen LSD, Psilocybin, DMT, Ayahuasca, Ibogain, Meskalin, MDMA und Cannabis in Hinblick auf die Sinneswahrnehmung und die transpersonalen Erfahrungen zu erfassen. 879 Probanden wurden durch die Verwendung eines international zugänglichen Online-Fragebogens rekrutiert. 17,9% der Teilnehmer waren weiblich und 81,5% waren männlich. Die meisten Probanden (89,1%) waren nicht älter als 35 Jahre und mehr als die Hälfte der Stichprobe (59%) hatte einen überdurchschnittlichen sozioökonomischen Status. Im Rahmen der Studie zeigten sich vor allem große Unterschiede zwischen den Major Psychedelics (LSD, Psilocybin, DMT, Ayahuasca, und Meskalin) und den Minor Psychedelics (MDMA und Cannabis), sowohl bezüglich der sinnlichen Wahrnehmung als auch im Bereich transpersonaler Erfahrungen. Allerdings war es auch möglich zentrale Themen des psychedelischen Erlebens aufzudecken, welche allen hier untersuchten Substanzen gemein sind. Des Weiteren wurde die Grofsche Systematik transpersonaler Erfahrungen einer empirischen Überprüfung unterzogen. Dadurch konnten diese Kategorien acht neuen Hauptkategorien zu geordnet werden.
Die Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, die hier thematisierten psychoaktiven Substanzen anhand ihrer Wirkungsspektren, in den Bereichen sinnliche Wahrnehmung und transpersonale Erfahrungen, zu unterscheiden. Dieses Wissen kann als Leitfaden für Indikationen sowie Kontraindikationen dieser Substanzen im Rahmen therapeutischer Forschung oder auch in rekreationellen Settings verwendet werden.