Drug Checking aus ärztlicher Sicht
Drugchecking – das Testen illegaler Substanzen auf ihre genauen Inhaltstoffe und deren Menge – bedeutet für die Gebraucher die Möglichkeit, Vergiftungen und Überdosierungen zu vermeiden. Gleichzeitig fördert es einen hoch reflektiven, selbstkontrollierten Gebrauch und beeinflusst das Risikoverhalten der Gebraucher somit auch auf andere Weise positiv: Nur wer weiß, was er in welcher Menge schluckt, wird lernen, respektvoll und vorsichtig damit umzugehen und geeignete Strategien zur Risikoreduzierung zu erlernen. Schließlich können Drugchecking-Angebote auch zu einer besseren Aufklärung über Drogen beitragen und den Kontakt von Drogengebrauchern zur Drogenhilfe erleichtern.
Drugchecking wurde in Deutschland in den 1990er Jahren modellweise durchgeführt, seine Durchführung wird jedoch seit 1996 von den Sicherheits und Gesundheitsbehörden blockiert. Seitdem wurden von den Behörden auch ordnungsrechtliche Hürden aufgebaut, die die Durchführung von Drugchecking nur unter nicht unerheblichen rechtlichen Voraussetzungen möglich machen.
In mehreren europäischen Staaten, darunter die Niederlande, Spanien, Schweiz und Österreich, wird Drugchecking seit vielen Jahren unter den oben beschriebenen Zielen erfolgreich angeboten. Wissenschaftliche Evaluationen der Angebote konnten die in Deutschland erhobenen ethischen und praktischen Einwände weitgehend ausräumen.
quelle :
http://www.drogen-info-berlin.de/htm/drugchecking/drugchecking.htm